Vorschulbereich und Schulausbildung

Bildung ist eine Investition in die Zukunft. Sie entscheidet darüber, ob Kinder und Jugendliche ihr eigenes kreatives Potential entdecken und die Chance haben, ihr  benachteiligtes Milieu zu verlassen und ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft zu werden.

Die Schulausbildung versteht sich als Ergänzung zur staatlichen Ausbildung (Nichtformelle Schule). Wir richten uns an solche Kinder und Jugendliche, die keinen oder einen erschwerten Zugang zum staatlichen Bildungssystem haben. 

Die Vorschule und den Kindergarten besuchen über 100 Kinder. Sie sind im Alter von 4 bis 6 Jahren. Neben den Grundlagen in Rechnen, Lesen und Schreiben sowie Grundkenntnissen in Englisch werden ihre Kreativität und Lernfähigkeit gefördert. Parallel dazu finden Elternabende statt, um ihnen die Bedeutung der Schulausbildung für die Entwicklung ihrer Kinder zu vermitteln. Wir streben an, die Kinder in die erste Klasse des staatlichen Schulsystems zu integrieren. Alleinerziehende und arbeitend Mütter erhalten die Gelegenheit, Kleinkinder ab dem 3. Monate in der Kinderkrippe betreuen zu lassen. Zurzeit sind dort 60 Kinder. 

SchuelerinnenIn Nizamuddin Basti fehlt es immer noch an staatlichen und privaten Schulen. Zudem versagt das traditionell geprägte Umfeld Mädchen generell eine höhere Schulbildung. Das Hope Project bietet daher als einzige Organisation im Stadtteil Mädchen eine Schulausbildung jenseits der fünften Klasse an. In dieser „Girls Non Formal School“ werden sie auf staatliche Abschlüsse vorbereitet, die von externen Institutionen abgenommen werden. Über weitere Stufen steht Mädchen dann sogar der Abschluss der 12. Klasse offen, der ihnen die Tür zu einem Bachelor Studium öffnet. Einige Absolventinnen haben diesen Weg beschritten, studieren bereits bzw. haben eine gut bezahlte Arbeit im Dienstleistungsbereich gefunden. Insgesamt besuchen etwa 150 Mädchen die „Girls Non Formal School“.
Jungen werden dagegen von ihren Eltern zum Besuch öffentlicher Schulen in benachbarten Stadtteilen angehalten. Schüler, die wegen ihrer sozialen Herkunft Schwierigkeiten mit den schulischen Anforderungen haben, erhalten daher vom Projekt in einer Abendschule Nachhilfeunterricht.

Erfreulich im Zuge dieser Entwicklung ist zu sehen, dass Mädchen selbstbewusster auftreten und von ihren Eltern den Besuch der weiterführenden Schule einfordern, weil die traditionelle Rolle von ungebildeter Frau und Mutter ihnen nicht ausreicht und sie im Arbeitsmarkt nach besser bezahlter Arbeit und einem sozialen Aufstieg Ausschau halten.

Eine besondere Klasse ist für Jungen eingerichtet worden, die nie eine Schule besuchen konnten. Neben den Grundlagen in Lesen, Schreiben und Mathematik wird auch informelle Bildung vermittelt (Kenntnisse zu Gesundheit, Hygiene, Ernährung, Familienplanung, etc.). Erwachsenen, die nie eine Schule besuchen konnten, bietet die Abendschule einen Alphabetisierungskurs an. Insgesamt besuchen ca. 300 Menschen in die Abendschule.

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